Marktübersicht: PC-basierte Steuerungen

PC-basierte Steuerungstechnik verbreitet sich mittlerweile in der Automatisierungswelt immer stärker. Anfänglich war die Integration dieser Systeme noch mit enormem Aufwand verbunden, da es sehr viele hauseigene Lösungen gab. Der Markt war geprägt von vielen kleineren Firmen. Durch die Umsetzung moderner Programmier- und Steuerungsstandards wie IEC 61131-3 und den Einsatz industrietauglicher PC-Hardware erfreuen sich die Soft-SPSen aber mittlerweile großer Beliebtheit.

In der automatisierten Fertigung sind Lösungen gefragt, die alle an der Produktion beteiligten Komponenten mit möglichst geringem Aufwand sowie lückenlos miteinander verbinden. Für eine wirtschaftlich effiziente Lösung ist die Auswahl der Steuerung entscheidend. An die modernen Automatisierungslösungen im Maschinen- und Anlagenbau werden Anforderungen gestellt, die über die reine Steuerungsfunktionalität hinausgehen und mit herkömmlichen Steuerungskonzepten kaum noch kostengünstig zu verwirklichen sind. Diese umfassen die prozessnahe Datenerfassung, die Bedienung und Visualisierung der Maschinen und Anlagen, die Fernwartung und Diagnose sowie die einfache Programmierung und Inbetriebnahme über ein einheitliches Programmiersystem. Auch die IT-Integration spielt in den letzten Jahren eine immer größer werdende Bedeutung. Hier heißt das Leitwort vertikale Integration und steht für das Zusammenwachsen der Ebenen von den Produktionsplanungssystemem bis hinunter in die Feldebene. Die ideale Plattform hierfür ist der PC. Die steigende Nachfrage der PC-basierten Soft SPSen kommt auch durch die verbesserte Integrationsfähigkeit der Systeme. Dies wird erreicht durch den Einsatz industrietauglicher PC-Hardware und Betriebssysteme wie Windows NT/2000/XP oder Linux sowie durch die Umsetzung moderner Programmier- und Steuerungsstandards wie IEC 61113-3. Durchgängiger Datenaustausch Mit der Kombination von PC-Technologie und Soft-SPS ist der Anwender in der Lage, einen durchgängigen Datenaustausch zwischen der Anlage und dem übergeordneten Managementsystem einzurichten. Eine gemeinsame Nutzung der Daten, Bilder und Multimedia in der gewohnten Microsoft-Umgebung ist möglich. Ergänzende Tools, wie z.B. die Visualisierung, lassen sich auf ein und demselben PC installieren. Es muss keine zusätzliche Hardware für die Visualisierung angeschafft werden, und somit ist diese Lösung wirtschaftlich günstiger. Viele Hersteller bieten Soft-SPS Starter-Kits an. Diese umfassen industrielle Hardware-, Software-Entwicklungs-Tools und Software-Lizenzen. Die aktuellen Technologien sind auch für die raue Industrieumgebung ausgelegt und bieten ausreichend Schutz vor Ausfall und Beschädigung. Umgebungseinflüsse wie hohe Temperaturen, Schmutz, Feuchtigkeit und Vibration sind heute für einen Industrie-PC kein Problem mehr. Zur Ankopplung der Prozesssignale stehen leistungsfähige Feldbussysteme und Ethernet-Kommunikation zur Verfügung. Der Anwender kann aus einem breiten Angebot an Feldbuskarten verschiedener Hersteller auswählen. Der Steuerungsbefehlsvorrat der in der Marktübersicht gezeigten Soft-SPSen entspricht dem Programmier- und Steuerungsstandard IEC 61113-3. Die meisten Anbieter stellen andere Hochsprachen zur Programmierung zur Verfügung. Hier kann der Anwender eigene, benutzerspezifische Befehle mittels C-Programmierung, Visual Basic oder ActiveX vornehmen. Echtzeitfähigkeit Möchte man schnelle Steuerungsaufgaben verwirklichen und zeitkritische Systeme zuverlässig steuern, ist die Echtzeitfähigkeit von großer Bedeutung. Bei Prozessen mit harten Realzeiteinschränkungen kann es zu kritischen Zuständen kommen. Soft-SPSen mit Echtzeiterweiterung erreichen mittlerweile je nach Einstellung und Qualität Antwortzeiten wie klassische SPSen. Die in der folgenden Marktübersicht gezeigten Steuerungen gewährleisten hohe Flexibilität und Skalierbarkeit im Hinblick auf Feldbusankopplung und Vernetzungsmöglichkeiten. Bei den PC-basierten Steuerungen bestimmt letztendlich die Software die Automatisierungslösung. Dadurch erreicht man sehr einfach eine Durchgängigkeit innerhalb flacher Systemarchitekturen. Erst wenn man einzelne Komponenten zu einem integrierten System vereinen kann, kommt dieser Vorteil vollständig zur Geltung. Ausschlaggebend ist hierbei jedoch – wie bei klassischen Automatisierungslösungen mit SPSen auch – letztendlich die gemeinsame Engineering-Plattform. (hsc)

Thema: Allgemein
Ausgabe:
TeDo Verlag GmbH

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