Orange Box von B&R sorgt für Transparenz

Industrie 4.0 für Bestandsanlagen

Das Unternehmen Nordfish-Foodmark setzt auf Industrie 4.0 und optimiert seine Betriebsabläufe mit modernsten Produktionstechnologien. Der Fischverarbeiter vernetzt Bestandsanlagen und kann so die Performance seiner gesamten Abfülllinie überwachen und steigern. Die dafür notwendige Technologie kommt von B&R.
Bild: B&R Industrie-Elektronik GmbH

Im Werk von Nordfish-Foodmark im polnischen Charzyno werden Heringe, Sprotten und Makrelen verarbeitet und verpackt. „Im Großen und Ganzen lief unsere Produktion bisher immer reibungslos. Dennoch wollten wir herausfinden, ob wir noch Verbesserungspotenzial haben“, sagt Adam Schwan, Head of Operational Excellence. „Dabei stellten wir fest, dass ein mangelnder Einblick in die Verfügbarkeit der Produktionslinie einer Optimierung im Weg stand“ erklärt Schwan. Maschinenbediener benötigen einen umfassenden Einblick in die Leistung und den Zustand ihrer Anlagen. „Wir waren daher auf der Suche nach einer Lösung, die uns die notwendigen Maschinendaten bereitstellt und die wir auf unseren bestehenden Anlagen einsetzen können“ sagt Schwan. „Durch die Vernetzung unserer Bestandsanlagen erwarteten wir eine höhere Systemverfügbarkeit sowie eine bessere Produktionsqualität.“

Bild: B&R Industrie-Elektronik GmbH

Ein klarer Überblick ist die halbe Miete

Auf der Suche nach einer Lösung, stieß Schwan auf die Orange Box von B&R. Damit hatte er gefunden, was er suchte. „Die Orange Box kann Energie- und Prozessdaten von bisher unvernetzten Maschinen erfassen und verarbeiten“, erklärt er. „Änderungen an der bestehenden Hard- oder Software waren dafür nicht notwendig.“ Die Orange Box verfügt über eine integrierte Visualisierung, die einen klaren Überblick über alle Kennzahlen bietet. Durch diesen umfassenden Einblick, kann die gesamte Produktionslinie effizienter genutzt werden. Nordfish-Foodmark verwendet die Orange-Box-Lösung, um KPIs in Echtzeit zu berechnen, statistische Berichte zu erstellen und zu archivieren. Darüber hinaus speichert die Orange Box Informationen über Produktionsunterbrechungen und protokolliert Änderungen an Einstellungen und Variablen. Produktionsberichte können anschließend problemlos mit übergeordneten Systemen geteilt werden.

Bild: B&R Industrie-Elektronik GmbH

Und so funktioniert’s

Nordfish-Foodmark startete eine Testphase der Orange Box auf einer Abfülllinie in Charzyno. Dazu wurden 20 Maschinen und weitere isolierte Einheiten in vier Technologiezonen zusammengefasst. Jede Zone verfügt über verschiedene Schaltflächen, mit denen der Bediener die Gründe für geplante und ungeplante Unterbrechungen protokollieren kann. Die Orange Box erfasst Maschinendaten und leitet diese an den entsprechenden Bediener weiter. Kommuniziert wird über die offene Kommunikationstechnologie OPC UA. „Die Daten werden von I/O-Inseln und der bestehenden Steuerung eines Drittanbieters ausgelesen“, erklärt Schwan. „Die neue Lösung konnten wir daher schnell und einfach implementieren.“

Bild: B&R Industrie-Elektronik GmbH

Eine Lösung, viele Vorteile

Die Orange Box von B&R ermöglicht es dem Bediener, in Echtzeit auf Unterbrechungen zu reagieren. Zudem stellt die Behebung von Qualitätsproblemen keine Herausforderung mehr dar. „Kommt es zum Beispiel zu einem Not-Halt, einer Blockierung auf dem Förderband oder einer ausgelösten Sicherung, wird der Bediener in weniger als einer Sekunde informiert und kann sofort auf das Problem reagieren“, erklärt Schwan.Ein weiteres Feature der Orange Box ist die vorausschauende Wartung. Dabei werden die wichtigsten Anlagenteile kontinuierlich überwacht. Die Orange Box stellt dem Wartungspersonal zu jeder Zeit eine Live-Analyse von geplanten und ungeplanten Unterbrechungen zur Verfügung. Diese Funktion ermöglicht es dem Mitarbeiter, den Betrieb im Fall einer Störung schneller wiederaufzunehmen oder Ausfälle ganz zu vermeiden. Maschinenbediener müssen ihre Zeit nicht mehr länger in die Informationsbeschaffung investieren. Alle relevanten Daten werden von der Orange Box permanent gesammelt und stehen auf Abruf bereit. Somit bleibt dem Mitarbeiter genug Zeit, sich auf das Wichtigste zu konzentrieren – die Entwicklung von Mechanismen, die die Linieneffizienz erhöhen.

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