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Sicherer Betrieb elektrischer Anlagen

Kommunikation sorgt für ein neue Sicherheitsniveau

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Rauchmelder einfach nur piepten? Heute sind sie vernetzt, bieten Echtzeitüberwachung und zentrale Steuerung per App. Ähnlich hat sich die Welt der Leitungsschutzschalter verändert. Ursprünglich waren Sicherungsautomaten wie einfache Rauchmelder: Sie reagierten nur auf direkte Ereignisse. Während klassische Sicherungen damit einen Grundschutz bieten, ermöglichen moderne elektronische Schutzschalter feinere Einstellmöglichkeiten und eine genauere Fehleranalyse. Doch was wäre, wenn Leitungsschutzschalter nicht nur schützen, sondern auch kommunizieren könnten? Dadurch wird die elektrische Sicherheit auf ein neues Niveau gehoben und bietet Anwendern eine Vielzahl von Vorteilen.
 Kontrolliert: Für jeden Nennwert ist im Mikrocontroller eine siebenstufige Auslösekennlinie hinterlegt, die ein kontrolliertes Auslösen der Kanäle sicherstellt.
Kontrolliert: Für jeden Nennwert ist im Mikrocontroller eine siebenstufige Auslösekennlinie hinterlegt, die ein kontrolliertes Auslösen der Kanäle sicherstellt.Bild: WAGO GmbH & Co. KG

Der zuverlässige Betrieb elektrischer Anlagen ist in der Industrie unverzichtbar. Leitungsschutzschalter gewährleisten die elektrische Sicherheit und tragen zur Effizienz und Langlebigkeit der Anlagentechnik bei. Ihre Hauptfunktion besteht darin, Überlastungen und Kurzschlüsse zu erkennen und den Stromfluss zu unterbrechen, um Schäden an Kabeln und Geräten zu vermeiden. In industriellen Umgebungen mit hohen Anforderungen an die elektrische Leistung und Sicherheit muss die Integrität der Stromversorgung jederzeit gewährleistet sein, um Ausfallzeiten zu vermeiden. Der Ausfall elektrischer Komponenten kann zu kostspieligen Betriebsunterbrechungen und erheblichen Sicherheitsrisiken führen.

 Komfortabel: Über die Drehregler lassen sich für jeden Kanal einfach und intuitiv die Nennströme einstellen und zu jeder Zeit ablesen.
Komfortabel: Über die Drehregler lassen sich für jeden Kanal einfach und intuitiv die Nennströme einstellen und zu jeder Zeit ablesen.Bild: Wago GmbH & Co. KG

Von herkömmlichen Schutzschaltern …

Herkömmliche Leitungsschutzschalter arbeiten nach mechanischen und elektromagnetischen Prinzipien. Die eingesetzten Bauteile sind robust und verlässlich, aber in ihrer Ansprechgeschwindigkeit und Genauigkeit begrenzt: Sie reagieren auf Überlast und Kurzschluss mit einer gewissen Verzögerung. Wenn es um Anpassungsfähigkeit und schnelle Reaktion auf sich ändernde Lastbedingungen geht, erweisen sie sich nicht mehr als zuverlässig. Sie können nicht flexibel bei unterschiedlichen Anlaufströmen und Lastspitzen eingesetzt werden. Hier drohen unnötige Auslösungen oder im schlimmsten Fall unzureichender Schutz. In modernen industriellen Anwendungen, die hohe Flexibilität und schnelle Reaktionszeiten erfordern und der Maschinenrichtlinie EN60204 unterliegen, stoßen klassische Leitungsschutzschalter ganz klar an ihre Grenzen.

Bild: WAGO GmbH & Co. KG

… zu elektronischen Schutzschaltern wechseln

Elektronische Schutzschalter (engl. Electronic Circuit Breakers, kurz ECB) hingegen verwenden eine digitale Technologie zur Überwachung und Steuerung von Stromkreisen: Ein Mikrocontroller analysiert kontinuierlich die Stromflüsse und erkennt Abweichungen nahezu in Echtzeit. Halbleiterschalter wie Thyristoren schalten den Stromkreis bei Überlast oder Kurzschluss präzise und schnell ab. Dabei greifen sie auf gespeicherte Auslösekennlinien zurück. Diese definieren, wie ein Schutzschalter auf unterschiedliche Überstromsituationen reagiert, und legen fest, bei welchen Stromstärken und nach welchen Zeitintervallen der Schalter auslöst. Diese Präzision ist besonders wichtig bei geringen Überströmen und großen Leitungslängen. Hier versagen konventionelle Schalter oft. In industriellen Anwendungen, wo Maschinen oft über weite Strecken verteilt sind, spielt die Leitungsimpedanz eine entscheidende Rolle. Diese Größe bezeichnet den Widerstand, den ein Stromkreis aufgrund der Länge und Beschaffenheit der Leitungen aufweist. In weitläufigen Industrieanlagen führen lange Leitungswege zu einer deutlichen Erhöhung der Impedanz. Dank ihrer hohen Empfindlichkeit und der präzisen Überwachung durch Mikrocontroller arbeiten ECB weitgehend unabhängig von der Leitungsimpedanz und lösen bereits bei geringen Überströmen zuverlässig aus.

 Kompakt: Die 4- (links) oder 8-kanaligen 
ECB von Wago sind nur 32 Millimeter 
breit und lösen gemäß EN60204-1 auch bei 
geringen Überströmen schnell und sicher aus.
Kompakt: Die 4- (links) oder 8-kanaligen ECB von Wago sind nur 32 Millimeter breit und lösen gemäß EN60204-1 auch bei geringen Überströmen schnell und sicher aus.Bild: Wago GmbH & Co. KG

Eine Menge Pluspunkte auf kleinem Raum

ECB von Wago basieren auf dieser digitalen Technologie und zeichnen sich darüber hinaus durch hohe Zuverlässigkeit und Innovationskraft in der industriellen Stromversorgungs- und Schutztechnik aus. Sie bieten eine flexible Absicherung von Lastströmen zwischen 0,5 A und 10 A und sind in ein-, vier- und achtkanaliger Ausführung erhältlich. Durch Parallelschaltung von zwei Kanälen ist sogar eine Absicherung bis 16 A möglich. Diese Vielseitigkeit in Verbindung mit der platzsparenden Bauweise – die einkanaligen Modelle sind nur 6 mm breit und die achtkanaligen mit 32 mm Breite die schmalsten am Markt – macht sie zu einer besonders attraktiven Lösung für industrielle Anwendungen, bei denen Platz oft ein kritisches Gut ist. Jeder Kanal dieser Schutzschalter verfügt über einen individuell einstellbaren Nennstrom, was eine präzise Anpassung an spezifische Schutzbedürfnisse ermöglicht. Die einfache Integration und Handhabung der ECB wird neben der kompakten Bauform durch die vorverdrahtbare, verpolungssichere Anschlusstechnik unterstützt. Dies verkürzt die Installationszeiten und vereinfacht die Erweiterung bestehender Systeme ohne Layoutänderungen. Damit ist eine hohe Flexibilität in der Anwendung gewährleistet, die in der modernen Industrie unabdingbar ist.

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