Datenökonomie mit Manufacturing-X

Sprungfeder für den Maschinenbau?

Der sogenannte Data Act der Europäischen Union bereitet den Weg zu einer neuen europäischen Datenökonomie. Entstehen soll ein einheitlicher Markt für den freien, sektoren- und branchenübergreifenden Datenfluss innerhalb der EU. Die deutsche Regierung hat gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft die Basis-Initiative Manufacturing-X gestartet, die es Unternehmen ermöglichen soll, Daten über die gesamte Fertigungs- und Lieferkette souverän und kollaborativ nutzen zu können. Analog zu branchenspezifischen Datenökosystemen - etwa Factory-X für den Maschinen- und Anlagenbau oder Catena-X für die Automobilbranche - arbeiten Politik, Industrie, Softwareunternehmen und Branchenverbände derzeit an einer gemeinsamen Infrastruktur, um Daten effizient, sicher, mit hoher Qualität und zu niedrigen Grenzkosten teilen und veredeln zu können.

Passende Datengrundlage

Innerhalb einer selbstorganisierenden Produktionsumgebung mit autonom interagierenden Fertigungsanlagen und Logistiksystemen ist die Datenqualität Grundlage für präzise Analysen des Datenbestands und somit auch Voraussetzung für die Smart Factory. Unzureichende Daten können zu Fehlern und Störungen in Betriebsprozessen führen, was einen erheblichen Mehraufwand zur Problembehebung und damit Mehrkosten zur Folge hat. Durch die Implementierung eines unternehmensweiten Datenqualitätsmanagements sorgen Unternehmen dafür, dass Stamm- und Bewegungsdaten kontinuierlich korrekt generiert und fehlerfrei verwaltet werden. Dadurch sichern sie nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern schaffen auch die Grundlage für effiziente Datenanalysen und die Bereitstellung von Mehrwertdiensten.

Zukunft der digitalen Industrie

Unternehmen sind im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung einer europaweiten Datenökonomie gefordert, ihre Prozesse zu optimieren und die Qualität ihrer Unternehmensdaten zu erhöhen. Gleichzeitig kommt es auf die Anbieter von Business-Software sowie auf die Treiber der X-Initiativen an, für Unternehmen die passenden Tools und Rahmenbedingungen zu schaffen. Denn nur dann ist insbesondere der Mittelstand in der Lage, an Manufacturing-X und Factory-X bestmöglich zu partizipieren und davon zu profitieren.

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