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Sicherheitslichtgitter mit Muting-Funktion und modulare Sicherheitssteuerung

Problemlose Nachrüstung

Das Rohrdorfer Zementwerk ist ein gutes Beispiel für den Erhalt einer bestehenden Anlage modernisiert mit aktueller Arbeitssicherheit. Hierzu wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Fiessler Elektronik ein Sicherheitskonzept erarbeitet, umgesetzt und im Anschluss durch eine entsprechende Sicherheitserklärung abgenommen. Bei den zwei Palettiereinheiten kommen unter anderem Sicherheitslichtgitter mit Muting-Funktion sowie eine Sicherheitssteuerung zum Einsatz.

1. Die Lichtgitter sind mit einer Wiederanlaufsperre programmiert. Dies bedeutet, dass die Lichtvorhänge wie folgt zu quittieren sind:

a) nach Spannungswiederkehr der Anlage

b) nach Unterbrechung des Lichtvorhangs ohne Muting-Anforderung

2. Eine Muting-Anforderung wird dann eingeleitet, wenn:

a) die Induktionsschleife 1 vor der Induktionsschleife 2 belegt wird

b) beide Induktionsschleifen nach Punkt a) gleichzeitig belegt sind

3. Die Muting-Anforderung wird aufgehoben, wenn:

a) eine der Induktionsschleifen wieder frei wird

b) die eingestellte maximale Muting-Zeit überschritten wird. Die Mutingzeiten wurden nach Vorgabe umgesetzt und diese Zeit sollte so kurz als möglich gehalten werden.

4. Die Gesamtanlage wird über ein Sicherheitsrelais FSEM bei Bedarf abgeschaltet. Das Relais wird dabei ebenfalls mittels einem Kontakt überwacht und sollte ein Überwachungsfehler festgestellt werden, so muss dieser gesondert quittiert werden.

5. Der Zustand der Stationen wird jeweils über einen sogenannt Dreifach-Signalgeber angezeigt:

a) Grün: Anlage ist betriebsbereit und Schutzbetrieb ist aktiv

b) Gelb: Lichtvorhang ist überbrückt (Muting). Stapler kann Material einbringen bzw. abholen

c) Rot: Lichtvorhang wurde im aktiven Zustand unterbrochen. Lichtvorhang muss quittiert werden. Gesamtanlage muss quittiert werden.

Sollte sich also eine Person durch die „offenen Bereiche“ bzw. durch die Sicherheits-Lichtgitter in den Gefahrenbereich begeben, erfolgt direkt eine sichere Abschaltung der gesamten Anlage, so dass keinerlei Verletzungsgefahr mehr bestehen kann. Die Anlage kann erst nach entsprechender Quittierung von außen wieder in den normalen Betrieb zurückgesetzt werden. Seit der Gründung des Produktionswerkes haben sich die Anlagen und Ausstattungen mit moderner Technik stark verändert. Das hier gezeigte Beispiel zeigt aber auf, dass ältere Anlagen bezüglich der Arbeitssicherheit nicht unbedingt zum ‚alten Eisen‘ gehören müssen. Eine Nachrüstung aktueller Sicherheitstechnik ist in den meisten Fällen durchaus praktikabel und machbar.

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Fiessler Elektronik GmbH & CO.KG

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