Flexibilität per Mausklick
Die Orchestrierung der Funktionsblöcke ist mit dem EcoStruxure Automation Expert (EAE) einfach zu händeln, denn die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten (mechatronische Elemente, cyber-physische Systeme, Module) wird eigenständig durch den EAE konfiguriert. Die Programmierung von Schnittstellen entfällt und ein Anwender kann sich voll und ganz auf die möglichst bedarfsgerechte Einrichtung oder Modifizierung seines Automatisierungsdesigns konzentrieren. So ist auch eine schnelle Neukombination bestehender Anlagenteile, ebenso wie das Herausnehmen von obsolet gewordenen Ressourcen jederzeit unkompliziert möglich. Umsetzen lässt sich die Orchestrierung der automatisierten Prozesse mit einem rein softwarebasierten, sogenannten ’single line engineering‘. Bei diesem Verfahren lassen sich die einzelnen mechatronischen Komponenten einer Linie oder Anlage im virtuellen User Interface des EAE rein grafisch – durch das Ziehen einer Linie – miteinander verbinden. Ein automatischer Plausibilitätscheck gibt dabei ein sofortiges Feedback, ob die gezogene Verbindung valide ist und real funktionieren kann. So lässt sich der Spielraum für Fehler deutlich reduzieren. Zusätzlich erlaubt der EAE das virtuelle Durchspielen von Szenarien. Alle Funktionsblöcke können vor ihrem realen Einsatz softwarebasiert simuliert und auf Fehler und Ineffizienzen hin überprüft werden. So lassen sich verschiedene Architekturen ausprobieren und testen. Die Gefahr, dass später reale Schwachstellen bei der Produktion oder Ineffizienzen im Verbrauch auftreten wird dadurch reduziert.
Die Möglichkeiten von IIoT
Auch wenn offene Automatisierung nach IEC61499 für viele noch Neuland ist sind die Möglichkeiten, die sich damit für und aus einer durchgängigen IIoT-Vernetzung bieten enorm. Zum einen ist da die nahtlose Einbindung der OT in die IT. Indem Module, cyber-physische Systeme und mechatronische Komponenten komplett offen miteinander vernetzbar sind, stehen sie der Softwareebene transparent zur Verfügung. Auch Daten, die bisher nicht genutzt werden konnten, lassen sich nun nutzen. Alle Informationen aller mechatronischer Einheiten liegen im EcoStruxure Automation Expert an einem zentralen Ort vor und können barrierefrei verwertet werden. Damit ist der Einsatz zusätzlicher Softwarehelfer, wie beispielsweise dem EcoStruxure Machine Advisor oder Digital Twin-Applikationen, noch wirksamer und unkomplizierter möglich. Zum anderen begünstigt eine softwarezentrierte Modellierung von Automatisierungsvorhaben auch die Entstehung neuer Geschäftsmodelle. Indem sich durch die konsequente Umsetzung von IEC61499 eine immer größere Unabhängigkeit von der Steuerungshardware ergibt, gewinnen mächtige Softwarelösungen zunehmend an Bedeutung. Hier lassen sich etwa Abo-Modelle denken, über die man laufzeitabhängig die Lizenz für bestimmte Applikationen erwerben kann. Kunden könnten hier von stets aktuellen und entsprechend cybersicheren Programmen mit elaborierten Analysefunktionen profitieren.
Technologie für eine neue Generation Automatisierer
Vielleicht mag die Rede vom Paradigmenwechsel nicht jedem in der Branche gefallen. Und ja, Fakt ist, dass alle bisherigen Versuche zur Standardisierung von Bussystemen und Steuerungen herzlich wenig gegen das etablierte Status quo-Gefüge der industriellen Automatisierung ausrichten konnten. Doch die Lage hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert. Viele Industriebetriebe sehen sich neuen Herausforderungen gegenüber, die den Demand zu vertiefter IIoT-Vernetzung enorm verstärken. Insbesondere Modularität, Flexibilität und Agilität sind heute Grundvoraussetzungen, um zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit dem EcoStruxure Automation Expert steht eine innovative Lösungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen bereit. Der von Smartphones und Greta Thunberg inspirierte Nachwuchs wird sich mit einem Business-as-usual nicht mehr zufriedengeben. Für eine neue Generation von Automatisierern hat Schneider Electric nun die Grundlagen geschaffen.