LinkedIn Logo YouTube Logo
So positioniert sich Panasonic als Automatisierunganbieter in Europa

„Fest verwurzelt“

"Panasonic ist auf dem Markt so erfolgreich, weil wir nicht einzelne Produkte, sondern ein komplettes Lösungsportfolio für die Automatisierungstechnik anbieten und der Service am Kunden uns sehr wichtig ist", sagt Ralf Wohlschläger. Doch wie hebt sich dieses Angebot aus technischer Sicht ab und wie spezifisch richtet sich das japanischstämmige Unternehmen an den europäischen Markt. Darüber hat das SPS-MAGAZIN mit ihm sowie seinen Kollegen Michael Gartz und Laura Knoll gesprochen.
Bild: Panasonic Electric Works Europe AG

Wie wird die Marke Panasonic auf dem deutschen Automatisierungsmarkt wahrgenommen?

Wohlschläger: Besonders präsent ist Panasonic in Deutschland als Marke für Fernseher im Consumer-Bereich. Dabei belaufen sich diese nur auf rund zwei Prozent des Konzerngeschäfts. Die industrielle Automatisierungstechnik macht hingegen fast ein Drittel unseres weltweiten Umsatzes aus. Obwohl die Marke durch Messen und unser Marketing auch weltweit in der Automatisierung etabliert ist, müssen wir in Deutschland und Europa noch stärker unterstreichen, welche Produktvielfalt wir für den Maschinenbau anbieten – eine solche Bandbreite hat vermutlich kein anderer Hersteller. Allein, wenn man die Sensorik betrachtet, haben wir mehr Produkte im Angebot als die meisten Unternehmen, die sich nur auf diesen Bereich fokussieren: Miniatursensoren, Lichtwellenleiter, Triangulationssensoren, Lasermesssensoren, Sicherheitslichtschranken und vieles mehr. Dabei können wir auch dadurch punkten, dass wir eine Vielzahl der Produkte in kundenspezifischen Ausführungen anbieten können.

Knoll 2
Knoll 2Bild: Panasonic Electric Works Europe AG

Welche Bereiche abseits der Sensorik deckt Panasonic in der Fabrikautomation ab?

Wohlschläger: Das Spektrum der Automatisierungsprodukte reicht von Energiemessgeräten über Steuerungen, HMIs und Antriebe bis hin zu Kommunikation, Fernwirktechnik und modernen Cloudlösungen. Eine Besonderheit bei Panasonic ist die hohe Beständigkeit, was die Programmierung betrifft. So kann der Anwender gemäß IEC61131-3 mit unseren heutigen Tools immer noch SPSen aus den 1990er Jahren programmieren. Bei anderen Anbietern ist die Software oft schon nach einer Versionsänderung nicht mehr mit älteren Geräten kompatibel.

Gartz 2
Gartz 2Bild: Panasonic Electric Works Europe AG

Und das obwohl Panasonic japanische Wurzeln hat und die IEC61131 mehr im europäischen Markt etabliert ist?

Wohlschläger: Ja, Panasonic war einer der ersten drei Hersteller, die schon 1995 auf der Hannover Messe ein funktionsfähiges Programmiersystem nach IEC61131-3 zeigen konnten. Viele andere haben damals nur erste Entwürfe oder Bilder gezeigt. Letztendlich gab es bei Panasonic aber 25 Jahre lang zwei Programmiersysteme: Eines für Japan und eines für Europa. Erst im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung für ein weltweit einheitliches System.

Seiten: 1 2 3 4Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Weitere Beiträge

Bild: Thomas Schmertosch
Bild: Thomas Schmertosch
Mit objektorientierter Modularisierung Maschinen und Anlagen einfacher entwickeln

Mit objektorientierter Modularisierung Maschinen und Anlagen einfacher entwickeln

Prof. Thomas Schmertosch merkt man seine Begeisterung für Automatisierungstechnik im Gespräch sofort an. Dabei will er dem eher kleinen und mittleren Maschinenhersteller Wissen darüber vermitteln, wie er seine Produkte fit für Industrie 4.0 machen – und wie die objektorientierte Modularisierung dabei unterstützen kann. Das Charmante: Rund 30 Jahre lag seine Idee zu dieser Methode in der Schublade. Jetzt ist sie, mit modernen Begrifflichkeiten ausformuliert und an aktuelle Entwicklungen angepasst, bereits in zweiter Auflage in einem Buch beschrieben. Die Redaktion sprach mit ihm über die Motivation und die Inhalte.

mehr lesen
Bild: Checchi & Magli
Bild: Checchi & Magli
Pflanzen-Setzmaschine 4.0

Pflanzen-Setzmaschine 4.0

Das italienische Unternehmen Checchi & Magli, Vegetable Growing Technology, entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Sigma Motion/Sigmatek Pflanzmaschinen, die weltweit eingesetzt werden und die unterschiedlichen Anforderungen in Bezug auf Qualität und Produktivität während der Umpflanzphase erfüllen.

mehr lesen
Bild: Bosch Rexroth
Bild: Bosch Rexroth
ctrlX Automation von Bosch Rexroth in der Anwendung

ctrlX Automation von Bosch Rexroth in der Anwendung

Mit ctrlX Automation hat Bosch Rexroth nicht nur einen Baukasten aus Hard- und Software aufgebaut, sondern auch ein vielseitiges Ökosystem ins Leben gerufen. Beides zusammen bildet die Basis für ein stetig wachsendes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten – auch über die Fabrik hinaus. Der folgende Artikel zeigt spannende Applikationen auf, in denen ctrlX Automation bereits eingesetzt wird. Zudem hat die Redaktion mit Steffen Winkler über die Vorteile in der Praxis gesprochen.

mehr lesen