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Vernetzung und Kommunikation in Zeiten des IIoT

Sagt eine Maschine zur anderen…

Im Privatleben vieler Menschen ist die Digitalisierung bereits voll integriert: Rollläden werden über das Smartphone gesteuert, die Musik im Wohnzimmer startet per Sprachsteuerung und die Standheizung des Autos temperiert das Fahrzeug im Winter zum genau richtigen Zeitpunkt vor Fahrtantritt. Doch dieser Trend schreitet auch im industriellen Bereich voran, am industriellen Internet of Things und der zunehmenden Vernetzung, kommt im Maschinenbau kaum jemand vorbei. Die dahinter stehenden Chancen stehen und fallen jedoch mit den Fachkräften, die den Maschinen buchstäblich das Sprechen beibringen müssen.

Umfangreiche Möglichkeiten zur Fernüberwachung

Alle Panasonic-Bedien-Panels der HM-Reihe sind für diesen Zweck mit Ethernet-Schnittstellen ausgerüstet und unterstützen VNC (Virtual Network Computing). Die dazugehörende Web-Server-Architektur basiert auf HTML5, so dass der Bediener umfangreiche Möglichkeiten zur Steuerung und Fernüberwachung erhält und von PC, Tablet oder Smartphone auf die Maschine zugreifen kann. Gerade für bestehende ältere Maschinengenerationen ergeben sich durch die Panels interessante Möglichkeiten: Durch den Anschluss von klassischen SPSen ohne Ethernet-Zugang an das HMI sind auch diese Maschinen online erreichbar. Möglich macht dies die RS232-Schnittstelle, die die Verbindung zum Bediengerät darstellt, und die Panasonic-eigene Pass-through-Mode-Lösung, die nicht nur den Fernzugriff auf diese Maschinen ermöglicht, sondern auch die bidirektionale Kommunikation zwischen Maschine und Online-Nutzer. Für Maschinenbauer stellen die Bedien-Panels somit einen kostengünstigen Weg dar, bestehende Maschinen und Anlagen für Beitreiber attraktiver zu machen, ohne sich mit Cloudservern auseinander setzen zu müssen oder die Maschine als Ganzes zu überarbeiten.

Vernetzter Cloudservice für die Industrie

Reicht der Zugriff auf eine einzelne Maschine nicht aus, sondern sollen unterschiedliche Abteilungen auf verschiedene Maschinen an unterschiedlichen Standorten zugreifen, so bietet sich der Einsatz eines Cloudservers an – Panasonic stellt für diese Fälle die Corvina Cloud zur Verfügung. Hier erfolgt der Zugang zu den Maschinendaten nicht direkt über die Maschine bzw. das Bedien-Panel, sondern rein über einen Cloudserver, der aufgrund von festgelegten Zugangsberechtigungen den jeweiligen Nutzer über die Bediengeräte als Gateway genau in den Teil des lokalen Netzwerks leitet, für das er die Verantwortung trägt und für das er über die nötige Freigabe verfügt. Der Cloudserver stellt dabei durch Open-VPN und Open-SSL ein gesichertes System in sich dar, so dass auf das Netzwerk der betreffenden Maschinen und Anlagen selbst nicht zugegriffen werden muss. Bei Corvina handelt es sich somit um einen Cloudserver, der die steigenden Anforderungen hinsichtlich Konnektivität und Bedienfreundlichkeit abdeckt. Es können verschiedene Rollen mit unterschiedlichen Rechten definiert werden, die je nach benötigten Daten Zugriff erhalten: vom Ingenieur, der die Maschine aus der Ferne in Betrieb nimmt oder warten kann, über das Qualitätsmanagement, das die Produktionsdaten auswerten möchte, bis hin zum Programmierer, der auf einer bestimmten SPS die Programme aktualisiert oder neue Versionen ausrollt. Neben diesen operativen Aufgaben kann der IT-Manager übergreifend überwachen, ob das Netzwerk performant läuft. Es können alle gängigen internetfähigen Geräte zur Arbeit mit der Corvina Cloud verwendet werden. Die Bedienung ist ohne große Einarbeitungszeit möglich. Auch hinsichtlich der Datensicherheit bietet die Corvina Cloud verschiedene Vorteile: Zum einen werden keinerlei personalisierte Daten der Nutzer gespeichert, sondern nur die hinterlegten anonymisierten Rollen, was grundlegend zum Datenschutz der Mitarbeiter beiträgt. Zum anderen werden die Maschinendaten selbst nicht online gespeichert, sondern die Cloud stellt nur den Weg bereit, über den die Nutzer auf die Daten an den Maschinen zugreifen können und agiert damit als Platform as a Service (PaaS). Attraktiv ist Corvina auch auf der Kostenseite: Es entsteht pro Gateway nur eine einmalige Gebühr, was die Cloud zu einem klar kalkulierbaren Faktor in der Rrechnung macht. Bedenkt man zudem, dass hinter einem HMI als Gateway eine beinahe unbegrenzte Anzahl an Endgeräten versammelt sein können, lassen sich die Kosten pro Endpunkt deutlich reduzieren.

Intuitive Bedienung, überschaubare Kosten

Gerade für mittelständische Unternehmen ohne eigene große Erfahrung im Cloud Computing ist die Corvina Cloud angesichts der aufgeführten Eigenschaften von großem Vorteil; definierte Nutzer können sicher auf die Maschinen zugreifen, deren Daten nicht in der Cloud gespeichert werden. Die Bedienung des Systems ist beinahe intuitiv, die Kosten überschaubar. Digitalisierte Projekte können so in einem risikoarmen Rahmen durchgeführt werden. Generell lohnt sich ein genauer Blick auf die Verntzungs- und Digitalisierungsmöglichkeiten von Maschinen: Durch verschiedene technische Lösungsansätze können auch bestehende Maschinen ohne umfangreiches Re-Design und ohne eigene große IT-Fachabteilung entsprechend nachgerüstet werden.

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Panasonic Electric Works Europe AG

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