Ausgangssituation und Themenfelder
Vor Beginn des jeweiligen Arbeitsschrittes wird mit den Teams die Ausgangssituation bestimmt und die Themenfelder bezüglich der Wichtigkeit und Dringlichkeit bzw. des zu erwartenden Potentials und des Risikos bewertet und priorisiert. Für den Einstieg in den Vorgehenszyklus werden die verfügbaren und potentiellen zukünftigen Kennzahlen identifiziert. Zudem ist das zur Verfügung stehende Zeit- und Kostenbudget für die einzelne Veränderungsmaßnahme festzulegen. Je nach zu erwartendem Aufwand werden die Veränderungsschritte als kurzfristige Aufgaben definiert, in Projektform abgebildet oder als Beschreibung als Teil des Backlogs eines Scrum-Teams eingebracht. Entscheidend ist dabei die garantierte Verfügbarkeit der Ressourcen für die Veränderungsaufgabe. Die wesentlichen Schritte des darauffolgenden kontinuierlichen und sich laufend wiederholenden Optimierungszyklus sind wie folgt:
- Annahmen: Erarbeitung konkreter Maßnahmen bzw. Annahmen, wie weitere Optimierungsschritte erfolgen könnten. Priorisierung der gefundenen Punkte nach Risiko und Potential sowie nach Wichtigkeit und Dringlichkeit.
- Hypothesen: Zergliedern und Ausformulieren der am höchsten priorisierten Annahmen in einer Form, dass Verbesserungen oder Verschlechterungen bzw. die Stagnation trotz Veränderung kontinuierlich messbar und damit überprüfbar werden.
- Minimal funktionsfähige Verbesserungen/Veränderungen: Umsetzen der Hypothese mit dem größten Verbesserungspotential in der für das Team schnellstmöglichen Form, mit dem geringstmöglichen Aufwand für das Team.
- Messen: Erfassung und Bewertung der vorher definierter Kennwerte u. Kennzahlen. Einsatz von unterschiedlichen Messmethoden von vollautomatisiert ermittelten Kennwerten im Build-System bis hin zu Mitarbeiter- und/oder Kundenbefragungen.
- Lernen: Schlussfolgern, welche Mechanik hinter dem derzeitigen Stand der Organisation, der Prozesse, der Tool-Infrastruktur oder der Probleme steht. Versuch, den wahren Grund zu erkennen bzw. den Ursprung der Probleme, Verschlechterung oder Stagnation zu finden, um Gegenmaßnahmen zu identifizieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn der Softwareanteil in den Produkten steigt, gewinnen die Unternehmen, die schneller lernen als die Konkurrenz und die für Führungskräfte sorgen, die die Organisationsbedingungen und die Eigenheiten der Software und Softwareentwicklung verstehen. Eine gute Software ist dann das Ergebnis und der Spiegel einer funktionierenden Organisation.