Dass Zement alles andere als eine graue Materie ist beweist die Rohrdorfer Gruppe seit Jahrzehnten mit einem breiten Leistungsspektrum. Der nachhaltige Einsatz von Ressourcen geben ihren Kunden die Gewissheit, stets die richtigen Produkte und den richtigen Partner gewählt zu haben. Um die Wahl des richtigen Partners ging es auch bei einer bestehenden Anlage, die nicht einfach nur ersetzt, sondern nach neuesten Vorgaben und Normen sicherheitstechnisch auf den Stand der Technik gebracht werden sollte. So wurde in enger Absprache mit Franz Stocker, dem Leiter der Elektrotechnik und Sicherheitsfachkraft sowie mit dem Unternehmen Fiessler Elektronik aus Aichwald in Absprache mit einer externen Sicherheitsfirma ein Sicherheitskonzept erarbeitet, umgesetzt und im Anschluss durch eine entsprechende Sicherheitserklärung abgenommen.
Unterschiedliche sicherheitskritische Bereiche
Die betreffende Anlage besteht aus zwei Palettiereinheiten, einem Hochpalettierer der Firma Beumer sowie einem sog. Verpackungspalettierer der Firma Möllers. Grundsätzlich ist ein Palettierer ein System der Prozessautomatisierung, um automatisch Packstücke auf Ladungsträgern zusammenzufassen. Durch die gewählte Modulbauweise aus Hochpalettierer und Verpackungspalettierer konnte die Gesamtanlage an die Bedürfnisse der Firma Rohrdorfer angepasst werden. So können z.B. 25 kg Säcke in entsprechende Packgutformate gestapelt werden. Hierbei kommt auch eine Dehnungsfolie zum Einsatz, so dass ohne großartigen Energieaufwand für den späteren Transport jeweils auf einer Europalette das Packgut schonend, effektiv und ladungsstabilisierend verpackt werden kann. Über ein Rollen- bzw. Transportband werden die fertigen Gebinde an zwei Abnahmestellen bereitgestellt. Dort können die Paletten von einem Gabelstapler abgeholt werden. Für den sicherheitstechnischen Aspekt mussten bei der bestehenden Anlage drei Bereiche betrachtet werden: die Aufgabestation für Leerpaletten, die Aufgabestation für die Verpackungsfolie sowie die beiden Abnahmestationen für die Entnahme der gepackten Paletten. Bei allen genannten Stationen könnten Personen in die Anlage gelangen und durch bewegliche Teile bzw. dem Fördergut verletzt werden. Somit war die primäre Aufgabe für das Sicherheitskonzept eine Lösung zu erarbeiten, welche die Anlage gegen Betreten absichert als auch die tägliche Arbeit beim Beschicken der Anlage bzw. Entnehmen der Paletten nicht hinderlich ist und somit die Verfügbarkeit der Gesamtanlage auf hohem Maß gewährleistet wird.
Sicherheitslichtgitter für die Zugangsabsicherung
Für die Zugangsabsicherung der verschiedenen Stationen wurde ein Sicherheits-Lichtgitter vom Typ ULVT 800/3 von Fiessler Elektronik ausgewählt. Montiert in Schutzsäulen und mit einer hohen Reichweite ausgestattet ist das Lichtgitter prädestiniert für den Einsatz in rauen Umgebungen. Damit das Sicherheits-Lichtgitter nur beim Betreten einer Person einen Stopp auslöst, aber die Beschickung mittels Gabelstapler erfolgen kann, wurde eine sog. Muting-Funktion für das Lichtgitter implementiert. Dies bedeutet, dass das Lichtgitter bei einer definierten Konstellation überbrückt wird und somit der Stapler die Palette aufsetzen bzw. entnehmen kann. Die Bedingungen für die zeitliche Überbrückung der Lichtgitter werden mittels der kompakten modularen Sicherheitssteuerung FMSC von Fiessler Elektronik gebildet und ausgewertet. Werden die jeweiligen Mutebedingungen für die Lichtgitter unwahr so wird das Lichtgitter wieder aktiv und die Station ist wieder gegen das Betreten gesichert. Die jeweiligen Zustände der Stationen werden über Leuchten angezeigt. Somit weiß jeder Beschäftigte sofort über den Sicherheitszustand der Station Bescheid. Ein unabsichtliches Betreten der Anlage wird somit deutlich verringert. Damit eine sichere Differenzierung zwischen Mensch und Gabelstapler erfolgen kann, wurden in den Boden pro Station jeweils zwei Induktionsschleifen eingelassen.
Der genaue Ablauf
Es wurde die Gesamtanlage mit vier Muting-Stationen umgesetzt: