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Deutsche Elektroindustrie

Auftragseingänge gehen erneut zurück

Bild: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen

Die Bestellungen der deutschen Elektroindustrie sind im Juni erneut zurückgegangen. „Die Auftragseingänge fielen hier insgesamt um 26,3% gegenüber Vorjahr, wobei der Rückgang durch Großaufträge im Vorjahresmonat überzeichnet ist“, sagte ZVEI-Konjunkturexperte Peter Giehl. Dabei fiel das Minus bei den Inlandsbestellungen mit 26,7% nur leicht höher aus als bei den Bestellungen ausländischer Kunden (- 26%). Aus der Eurozone gingen im Juni 19,8% weniger neue Aufträge ein als im gleichen Vorjahresmonat. Die Bestellungen aus Drittländern reduzierten sich um 28,7%. In den zusammengenommenen ersten sechs Monaten des Jahres verfehlten die Auftragseingänge ihren entsprechenden Vorjahreswert um 14,3%. Hier war der Rückgang der Bestellungen von Geschäftspartnern aus dem Inland (-17%) ausgeprägter als der aus dem Ausland (-12%). Die Bestellungen aus dem Euroraum und aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums fielen zwischen Januar und Juni um 9,8% bzw. 13,2% niedriger aus als noch 2023. Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland hat ihr Vorjahreslevel im Juni um 13,6% verfehlt. Für die ersten sechs Monate des Jahres ergibt sich damit ein Bestell-Rückgang um 10% gegenüber Vorjahr. Die branchenweite Kapazitätsauslastung lag zu Beginn des dritten Quartals des Jahres bei 75,6% (der betriebsüblichen Vollauslastung). Damit sank sie in den vergangenen drei Monaten um fast fünf Prozentpunkte. Die Auftragsreichweite blieb aber mit 4,2 (Produktions-)Monaten gegenüber dem zweiten Quartal unverändert. „Hinsichtlich aktueller Produktionsbehinderungen ist das Pendel nochmal weiter Richtung nachfrageseitiger Hemmnisse ausgeschlagen“, so Giehl. „54% der Elektrounternehmen berichteten im Juli über Auftragsmangel.“ Angebotsseitige Engpässe wie Arbeits- bzw. Fachkräftemangel (23%) und Materialknappheit (11%) wurden erst danach genannt. Die nominalen Erlöse der heimischen Elektroindustrie kamen im Juni auf 19Mrd.€, womit sie um 12,1% niedriger lagen als vor einem Jahr. Der Inlandsumsatz fiel im Juni um 10,7% auf 9,1Mrd.€, der Auslandsumsatz gab um 13,3% auf 9,9Mrd.€ nach. 3,6Mrd.€ – und damit 9,9% weniger als im Vorjahr – entfielen auf das Geschäft mit Partnern aus dem Euroraum. Die Erlöse mit Drittländern summierten sich auf 6,3Mrd.€ (-15%). Im Gesamtzeitraum von Januar bis Juni gab der aggregierte Branchenumsatz um 8,1% gegenüber Vorjahr auf 110,4Mrd.€ nach. Verteilt hat sich der Gesamtumsatz im ersten Halbjahr mit 52,9Mrd.€ auf Erlöse mit inländischen und 57,5Mrd.€ mit ausländischen Kunden. Erstere lagen damit um 8,4% und letztere um 7,9% niedriger als im Vorjahreszeitraum. Mit der Eurozone wurden hier 20,9Mrd.€ (-6,8%) umgesetzt und mit Ländern aus anderen Währungsgebieten 36,6Mrd.€ (-8,5%). „Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat sich im Juli wieder eingetrübt“, so Giehl. „Dabei verschlechterte sich insbesondere die aktuelle Lage deutlich. Die allgemeinen Geschäftserwartungen hingegen wurden nur geringfügig ungünstiger beurteilt als noch im Juni, sodass sie wieder leicht unterhalb der Nulllinie rangierten.“

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