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Zugangsberechtigung mit Safety und Security regeln

Zugangsmanagement als Rundum-Sorglos-Paket

Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung im Maschinen- und Anlagenbau steht auch das Zugangsmanagement auf dem Prüfstand: In enger Kooperation mit dem Werkzeugmaschinenhersteller Starrag hat Pilz das klassische Betriebsartenwahlsystem in ein ganzheitliches Zugangs- und Zugriffsberechtigungsmanagement für Safety- und Security-Aufgaben weiterentwickelt. Anwender können individuell konfigurierbare Schlüssel mit persönlichen und manipulationssicheren Zugangs- und Bedienrechten vergeben. Darüber hinaus wird eindeutig geregelt, wer auf welche Maschinen- und Prozessdaten zugreifen darf.
Heckert X55: Starrag setzt bei seinen Präzisions-Bearbeitungszentren auf intuitiven 
Bedienkomfort sowie auf ein Höchstmaß an Safety und Security.
Heckert X55: Starrag setzt bei seinen Präzisions-Bearbeitungszentren auf intuitiven Bedienkomfort sowie auf ein Höchstmaß an Safety und Security.Bild: Starrag GmbH

Starre Schlüsselsysteme sind passé, moderne Betriebsartenwahl- und Zugangsberechtigungssysteme wie PITmode von Pilz stießen bei Maschinen- und Anlagenbetreibern in den vergangenen Jahren auf breite Zustimmung. Unterschiedliche Betriebsarten erfordern abgestimmte Kompetenzen und klar definierte Nutzerrechte. Dazu gehören z.B. das Einrichten oder Umrüsten, das Überprüfen gewünschter Funktionen am Werkstück, die Überwachung von Qualitätslevels sowie Service- und Wartungsaufgaben. Integrierte Zugangs- und Zugriffsberechtigungssysteme für Safety & Security werden zunehmend Standard. Das Ziel hierbei ist, dass Bediener einerseits in ihrer jeweiligen Arbeitssituation so sicher wie irgend möglich sind und Anlagen andererseits bei versehentlicher oder gar mutwilliger Fehlbedienung weder Schaden nehmen noch für lange Zeit stillstehen. Die Funktion ‚Security‘ rückt dabei verstärkt in den Fokus.

 Display Heckert X55 
mit PITmode fusion
Display Heckert X55 mit PITmode fusionBild: Pilz GmbH & Co. KG

Synergetische Partnerschaft

Die Digitalisierung ist ein Treiber zur Optimierung von Prozessabläufen. Im Zuge von Anlagenupdates verfolgt Starrag seit jeher das Ziel, die Bedienbarkeit von Maschinen intuitiver, effizienter und gleichzeitig sicherer zu machen. Die Starrag Group mit Hauptsitz in Rorschach/Schweiz ist ein weltweit tätiger Hersteller von Präzisions-Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren. Fräsen, Drehen, Bohren und Schleifen von Werkstücken aus Metall, Verbundwerkstoffen und Keramik steht im Mittelpunkt. Zur Dachmarke zählen elf Produktbereiche, darunter Heckert-Maschinen mit ihrem Entwicklungs- und Produktionssitz im sächsischen Chemnitz. Seit mehr als 20 Jahren pflegen Starrag und Pilz eine enge und vertrauensvolle Kooperation. Das Unternehmen aus Ostfildern bei Stuttgart ist für Starrag Partner für Automatisierung und Sicherheit, Starrag für Pilz ein Early Adopter innovativer Produkte und Lösungen. Fundierte Praxiserfahrung und Erwartungen aus Kundensicht auf der einen, Entwicklungs-Knowhow sowie die Verankerung in zahlreichen Industriebranchen auf der anderen Seite stiften wechselseitig Synergien. „Wir schätzen die Zusammenarbeit mit Pilz sehr, die von Anfang an konstruktiv und partnerschaftlich ist. Tatsächlich haben wir nicht nur einmal Produkte und Lösungen kritisch getestet, optimiert und gemeinsam zur Reife geführt.“, betont Ulf Keiling, Teamleiter Hardware HMPS bei Starrag. Bereits kurz nach Markteinführung war das klassische PITmode bei Starrag im Serieneinsatz und bewährt sich bis heute als zuverlässiges, einfach handhabbares Betriebsartenwahl- und Zugangsberechtigungssystem.

Erhöhte Priorität für Safety und Security im Paket

Als bei Starrag ein Update der Heckert Kompaktmaschinen anstand, ging damit auch eine Verbesserung des Bedien- und Sicherheitskonzeptes einher. Die hoch komplexen 5-Achs-Horizontal-Bearbeitungszentren mit integriertem Werkzeugmagazin übernehmen ein mehrstufiges Aufgabenset aus Drehen, Bohren und Fräsen. Sie fertigen und bearbeiten unter anderem Motoren-Rohgussblöcke oder Turbinenschaufeln mit komplexen Geometrien für die Flugzeugindustrie. Hohe Präzision ist dabei ebenso gefragt wie effiziente Prozessabläufe. Integrierte Sicherheitslösungen wie PITmode sorgen dabei für die Unversehrtheit von Mensch und Maschine. Keiling weiß, dass dabei noch immer mehr geht: „Wir wollen Fehlbedienungen oder fahrlässige Handlungen mit anschließendem Anlagenstillstand künftig noch unwahrscheinlicher machen. Neben den klassischen Safety-Themen spielen Security-Aspekte heute eine zunehmend wichtigere Rolle. Deshalb muss ein modernes Zugriffsberechtigungsmanagement klar und eindeutig regeln, wer auf welche Maschinen- und Prozessdaten Zugriff hat.“

Bei PITmode classic steht Anwendern eine Tastatur mit vier Betriebsarten sowie eine Schlüssel-Schnittstelle zur Verfügung. Die Schlüssel mit den einzelnen Betriebsarten waren hier jedoch vorgegeben und nicht individualisierbar. Die Idee und das Ziel waren ein flexibles und individualisierbares Zugangs- und Zugriffsberechtigungsmanagement, das Safety- und Security-Aspekte gleichermaßen abdeckt. Die Nachfolgelösung hat Pilz in Kooperation mit Starrag zur Serienreife vorangetrieben. Heute können Maschinen- und Anlagenbetreiber ihre Schlüssel selbst individuell beschreiben und mit einem persönlichen Passwort versehen. Ein nicht ganz unwichtiges Detail und auch Vorgabe am Rande: Da bei den Starrag-Bedientafeln 22,5mm Bohrungen Standard sind, sollten Steckplatz, Tastatur und USB-Terminal entsprechend integrierbar sein.

Schlüssel für umfassende Sicherheit

Nachfolger des bewährten PITmode ist PITmode fusion: Die abwärtskompatible Komplettlösung für Safety und Security besteht aus der Schreib-Ausleseeinheit PITreader mit RFID-Technologie und integriertem Webserver sowie einer sicheren Auswerteeinheit Safe Evaluation Unit (SEU). Sie verknüpft Reader, Tastatur und Sicherheitssteuerung. Mit einem eindeutig und klar geregelten Berechtigungsmanagement sorgt die neue Lösung dafür, dass ein Anlagenbediener ausschließlich die seinen Qualifikationen und Eignungen entsprechenden Rechte für die jeweilige Anlage erhält. Der Unterschied zum Vorgänger liegt in der Individualisierung: „Mit PITmode fusion können Maschinenbetreiber über die Software am PC generische Keys parametrieren, die exakt auf die jeweiligen Nutzer und deren Aufgaben zugeschnitten sind.“, erläutert Keiling. Steckt ein Bediener seinen personifizierten Schlüssel, schaltet die Anlagensteuerung ausschließlich die für ihn vorgesehenen Berechtigungen frei. Ein Schlüssel kann dabei auch mehrere Maschinen abdecken: Zum Beispiel kann ein Schlüsseleigner befugt sein, an einer Maschine Wartungs- und an einer anderen Anlage Einstellarbeiten auszuführen. Zusätzlich kann eine individuelle Bedienerführung mit einer darauf abgestimmten Display-Anzeige erfolgen. Im Klartext heißt das, dass auf dem Bedienpanel der jeweiligen Maschine nur die zur Aufgabe bzw. zum Nutzer passende Bediengrafik erscheint.

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