Komplettlösung für die Sicherung von schwerkraftbelasteten Vertikalachsen

Keine Angst vor fallenden Achsen

Für Maschinenbauer gehört die Sicherheitstechnik zu den komplexesten und wohl auch unbeliebtesten Themen in der Automatisierung. Um den normativen Anforderungen zur Sicherung von schwerkraftbelasteten Vertikalachsen in vollem Umfang gerecht zu werden, bietet Stöber ein abgestimmtes Sicherheitspaket aus einer Hand. Die Zweibremsenlösung in Kombination mit einem intelligenten Bremsenmanagement erleichtert die Projektierung von Maschinen mit Vertikalachsen deutlich.
Bild: Stöber Antriebstechnik GmbH & Co. KG

Garantiert absturzsicher

Für das Sicherheitsmodul SE6 konnte der Hersteller gemeinsam mit Pilz für nahezu alle der identifizierten Schwachstellen bei den klassischen Realisierungen praktikable Lösungen erarbeiten und umsetzen. Zusätzlich zu den sicheren Stoppfunktionen Safe Stop 1 (SS1) und Safe Stop 2 (SS2) stehen mit dem Modul weitere Sicherheitsfunktionen wie Safely-Limited Speed (SLS), Safe Brake Control (SBC), Safe Brake Test (SBT), Safe Direction (SDI) und Safely-Limited Increment (SLI) zur Verfügung. Das Besondere am neuen Safety-Modul ist jedoch das integrierte Bremsenmanagement. Die Funktion ‚Sichere Bremsenansteuerung‘ (SBC) stellt sicher, dass die Bremsen auf Anforderung einfallen. Dazu kommt das Feature ‚Safe Brake Test‘ (SBT). Dieses überprüft bei Bedarf das definierte Bremsmoment und deckt Abweichungen aufgrund von Verschmutzungen oder Defekten an der Mechanik auf, bevor das Bremsmoment einen kritischen Zustand erreicht. Zusätzlich wird das vorgeschriebene Prüfintervall überwacht. Das kann je nach Anwendung und Forderung aus der Gefahrenanalyse entweder einmal in jedem Produktionszyklus sein oder z.B. alle acht Stunden zu Schichtbeginn. Ist das Haltemoment der Bremse nicht mehr gegeben, steht im Antriebsregler die Funktion ‚Bremsen einschleifen‘ zur Verfügung, welche die Anforderungen der Bremsen von Stöber-Motoren berücksichtigt. Anschließend kann das System erneut überprüfen, ob das geforderte Testmoment gehalten werden kann.

Bild: Stöber Antriebstechnik GmbH & Co. KG

Technische und wirtschaftliche Vorteile

Das Komplettpaket SD6 mit SE6 ist für Maschinenbauer sowohl technisch als auch wirtschaftlich interessant, gerade in Kombination mit einem Servogetriebemotor mit ServoStop-Haltebremse. Durch die Integration der Bremse zwischen Getriebe und Motor entfällt ein zusätzlicher Adapter. Das macht den Getriebemotor äußerst kompakt. Das modulare ServoStop-Design bietet vier Baugrößen mit jeweils bis zu vier Bremsmomenten für Servo- und Winkelgetriebe von Stöber. ServoStop ist zudem an alle gängigen Synchron-Servomotoren anbaubar und auch für Roboteranwendungen auf der siebten oder achten Achse perfekt geeignet. Selbst wenn ein Roboter starke Kräfte auf ein Werkstück ausüben muss, bleibt er durch ServoStop sicher und fest auf seiner Position. Auch beim Encoder hat der Konstrukteur freie Wahl. Koppelschütze, teure Kabel, Stillstands- und Drehzahlwächter entfallen. Zudem ist das Bremsenmanagement unabhängig vom Bremsentyp. Der Anwender kann somit ein sicheres Brems- und Haltesystem gemäß DIN EN ISO13849-1 bis Kategorie 4 aufbauen – mit überschaubarem Aufwand.

Unmittelbare Reaktion im Fehlerfall

„Weil die Überwachung des Motors durch die Sicherheitsfunktionen antriebsintern erfolgt, ermöglicht unser SD6 eine sehr schnelle Worst-Case-Fehlerreaktion von unter 10ms“, betont Frei. Das Sicherheitsmodul kann unmittelbar in die Achsbewegung eingreifen und im Fall einer Grenzwertüberschreitung oder bei einem Nothalt den Antrieb stillsetzen. „Das funktioniert deutlich schneller als bei einem externen Drehzahlwächter“, so Frei weiter. „Bis dieser die benötigten Informationen erfasst, ausgewertet und über die Sicherheitssteuerung den Befehl zum Abschalten an den Regler weitergegeben hat, können in der Praxis schnell bis zu 100ms vergehen. In der Welt der Antriebstechnik ist das sehr viel Zeit.“ Das Sicherheitsmodul ermöglicht ein schnelles Abschalten und erlaubt dem Konstrukteur dadurch geringe Sicherheitsabstände. Schnell in Betrieb nehmen lässt sich die Lösung mit der Projektierungs- und Inbetriebnahme-Software DriveControlSuite. Die integrierte PASmotion-Software unterstützt den Bediener darüber hinaus, die Sicherheitskonfiguration unkompliziert und mit geringem Aufwand zu erstellen.

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Stöber Antriebstechnik GmbH & Co. KG

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