Pufferbasierte Fehlerspeicherung
Profidrive erweitert den Alarm/Diagnose-Mechanismus von Profinet um einen eigenen Fehlerpuffer (fault buffer mechanism). Ein Fehlerzustand im Antrieb löst im ersten Schritt eine gerätespezifische Reaktion aus – beispielsweise wird der Antrieb gestoppt. Die Steuerung erkennt die Fehlersituation unter anderem durch ein Bit im Zustandswort des Telegramms. Darüber hinaus werden ein oder mehrere Fehlermeldungen in den Fehlerpuffer eingetragen. Ein solcher Fehlereintrag besteht aus der Fehlernummer, dem anwendungsspezifischen Fehlercode sowie der Störzeit und einem Störwert, der einer detaillierteren Diagnose dient. Nachdem der Fehler behoben und quittiert worden ist, wird er nicht automatisch im Fehlerpuffer gelöscht. Vielmehr verschiebt sich der Fehlereintrag in der Fehlerliste nach hinten. Auf diese Weise hat der Anwender die Möglichkeit, eine Fehlerhistorie aus dem Antrieb abzufragen (Bild 3).
Fazit
Das Profidrive-Profil liefert dem Antriebshersteller Antworten auf die für die Geräteentwicklung relevanten Fragen, wie sich ein Antrieb konfigurieren und steuern lässt. Denn grundsätzliche antriebsspezifische Aspekte sind bereits durch das Profil untersucht und umgesetzt worden. Dabei können weiterhin zusätzliche herstellerindividuelle Parameter definiert werden. Unternehmen wie Phoenix Contact bieten schon Lösungen an, die das Profidrive-Profil unterstützen. Somit hat der Anwender die Wahl, welche Steuerung oder Engineering-Anwendung er einsetzen möchte.
Das seit 2006 verfügbare Profidrive-Profil V4.1 wurde in den letzte Jahren nur durch Application Notes erweitert. Sämtliche Ergänzungen und das bisher getrennte Encoder-Profil sind nun in die überarbeitete Profidrive-Spezifikation V4.2 eingeflossen. Interessenten können die neue Version ab der Hannover Messe 2015 auf der Homepage der Profibus Nutzerorganisation www.profibus.com abrufen. Für Mitglieder der Nutzerorganisation ist das Herunterladen kostenfrei.