Modulares Maschinenkonzept
Timos folgt einem konsequent modular aufgebauten Konzept. Im Mittelpunkt steht dabei eine Grundmaschine, die je nach Kundenanforderung mit unterschiedlichen Modulen ergänzt werden kann. Dazu zählen unter anderen verschiedene Schließstrecken für die Kuvertierung und Sortiereinheiten. Sie dienen dazu, die Mailings zum Beispiel nach Kunden oder nach Zustelladressen vorzusortieren. Alle zusätzlichen Module werden von der zentralen Maschinensteuerung automatisch erkannt und voll in die Prozesssteuerung auf der einen und die Visualisierung auf der anderen Seite eingebunden.
Zusammenspiel der Experten
Besondere Lösungen entstehen immer dann, wenn die \’richtigen Leute\‘ zusammenarbeiten. Beim neuen Projekt kam es dabei vor allem auf ein enges Zusammenspiel zwischen den Programmierern bei Siemens und dem Projektteam von W+D an. Dabei ging es in erster Linie um die durchgängige Programmierung sämtlicher Maschinenfunktionen. Konkret: Es musste ein verteilter Gleichlauf von nicht weniger als 24 Achsen erreicht werden. Außerdem musste die gesamte Funktionalität mit einer integrierten Sicherheitstechnik nach der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ergänzt werden. Bei der Projektierung der Maschine wurden Standardbausteine und ein Projekt-Template eingesetzt. Dieses modulare Steuerungskonzept erleichterte die Individualisierung der jeweiligen Maschinenkonfiguration, denn alle Automatisierungs- und Antriebskomponenten wie Steuerung, Antriebe, Sicherheit und IO\’s ließen sich denkbar einfach zusammenstellen und in Betrieb nehmen. Als Schnittstelle zwischen Maschinensteuerung und Mechanik wurde das Siemens Motion Control System Simotion in Verbindung mit Siemens Sinamics Frequenzumrichtern eingesetzt. Diese Komponenten sind nicht viel größer als ein Buch und passen damit optimal zur Maschinentechnologie von heute mit ihrer extrem kompakten Bauweise. Die Anbindung an die Maschinensteuerung erfolgte nach dem fehlersicheren Profisafe-Standard. Die Sicherheitsfunktionen in der Maschine wurden mit einer F-CPU der dezentralen Peripherie Simatic ET 200S von Siemens umgesetzt.
Bereit für neue Dimensionen
Für die Branche ist Timos ein Meilenstein, bei dem bewährte Technologien zusammengeführt wurden, um völlig neue Leistungswerte zu erreichen. Für das Unternehmen war es der Auftakt zu einer neuen, standort- und funktionsübergreifenden Unternehmensphilosophie. Einer der nächsten Schritte soll in einem Know-how-Transfer bestehen, der W+D in die Lage versetzen wird, die individuelle Programmierung nach den Anwenderwünschen künftig selbst zu übernehmen; zum Beispiel, um das mit Timos realisierte Technologie-Upgrade nach und nach auch in die übrigen Produktfamilien zu übernehmen.