In vielen Fällen stellen diese Entwicklungen die Betriebe vor große Herausforderungen. Wer es schafft, ein strukturiertes und von Beginn an integriertes Product Lifecycle Management (PLM) zu etablieren, befindet sich auf dem richtigen Weg. Die Standardlösung des Systems Engineering unterstützt Unternehmen dabei, Ressourcen zu schonen, umweltbewusster und letztendlich wirtschaftlicher zu agieren.
Überblick verschaffen
Ressourcenschonung bedeutet gleichzeitig eine Kosteneffizienz, denn jeglicher Materialeinsatz zieht Kosten nach sich. Wer Ressourcen spart, erhöht infolgedessen seinen Gewinn. Aber wie lässt sich dieses Ziel erreichen? Im Rahmen der Digitalisierung müssen Unternehmer geregelte Prozesse integrieren: Das Product Lifecycle Management besteht aus einer strukturierten Betriebsorganisation und vorab definierten Abläufen. Zur Verwaltung und Steuerung der Produktdaten werden in der Regel IT-Systeme eingesetzt. Auf diese Weise behalten die Verantwortlichen sämtliche Prozesse des gesamten Lebenszyklus von der Entwicklung bis zur Entsorgung im Blick, schaffen Transparenz und machen die möglichen Aufwände, Risiken und Maßnahmen planbar. Vor der Projektumsetzung sollte eine detaillierte Planung stattfinden: Wie muss sich das Unternehmen anpassen, um ein zukunftsträchtiges Produkt zu fertigen? Welche Veränderungen sind dafür in Bezug auf den Ablauf der einzelnen Entwicklungsschritte notwendig? Zur Umsetzung des PLM gilt es sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen in das Geschäftsmodell zu integrieren. Jedes positive Ergebnis fordert anfängliche Investitionen, die jedoch eine vergleichbar geringe Erhöhung der Erstellungskosten beinhalten. Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit stellen die entscheidenden Faktoren der Kundenanforderungen dar. Zusätzlich dienen oftmals die Total Cost of Ownership als Entscheidungskriterium bei der Beschaffung, ebenso dürfen die versteckten Umwelteinflüsse nicht außer Acht gelassen werden. Diesen Einwirkungen können Unternehmer begegnen, indem sie im Entwicklungsprozess frühzeitig erkennen, dass die Lebenshaltungskosten eines Produkts durch das Design bestimmt werden, dieses legt wiederum die Wartungskosten fest.
Standards etablieren
Im Entwicklungsprozess müssen die Product-Lifecycle-Management-Aspekte als Anforderungen verstanden werden: Möglichst frühzeitig gilt es die Faktoren Reliability (Zuverlässigkeit), Availability (Verfügbarkeit), Maintainability (Instandhaltbarkeit) und Safety (Sicherheit) – kurz RAMS – in den Ablauf einzubinden. Im Zuge dieser Vorabanalyse lassen sich auch die verschiedenen Stakeholder miteinbeziehen, die mit ihren Interessen Einfluss auf das Vorhaben ausüben. Systems Engineering unterstützt Betriebe dabei, Standards in ihrer Projektarbeit zu etablieren. Einen Überblick über die immer komplexer werdenden und technologisch anspruchsvollen Prozesse erhalten die Verantwortlichen, wenn alle Aspekte des Entwicklungsprojekts, wie z.B. die Zeit-, Budget- und Qualitätsplanung, berücksichtigt werden. Die Digitalisierung fordert eine fachübergreifende Zusammenarbeit im Sinne des Systems Engineering. Hier sollte insbesondere der technische Aspekt komplexer Systeme im Entwicklungsprozess betrachtet werden, denn zunehmende Systemvernetzungen infolge der digitalen Transformation verlangen Innovationen und erhöhen zugleich die Vielschichtigkeit der Produktpalette sowie des damit verbundenen Arbeitsaufwands. Mithilfe der Systems-Engineering-Methoden lassen sich interne Strukturen und Kompetenzen sowie Verantwortlichkeiten regeln. Dem PLM gemäß stehen dabei ein erfolgreiches Datenmanagement, eine Produktivitätssteigerung und als deren Folge die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit im Fokus.
Überwachung einschränken
Hohe Verfügbarkeiten bei gleichzeitig geringen Wartungszeiten stehen für einen effizienten Einsatz von Ressourcen, da in diesem Fall weniger Systeme erstellt werden müssen. Niedrige Instandhaltungsaufwände bedeuten außerdem eine geringe Wartungsinfrastruktur. So verbrauchen Unternehmen in der Produktion weniger Ressourcen und haben infolgedessen einen deutlich niedrigeren Platzbedarf für deren Lagerung. Eine gezielte Überwachung der Produktion führt zu Precision Maintenance: Bei der präzisen Wartung sind sämtliche Abläufe exakt auf den zu erwartenden Ausfall ausgerichtet. Auf diese Weise lässt sich der Betrieb der Komponenten bis zum Lebensende gewährleisten und der präventive Austausch noch funktionierender Komponenten reduziert sich deutlich. Ressourcenschonung erreichen die Unternehmen durch eine abnehmende Komponentenentsorgung sowie einen geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Überwachung. Bei der Erstellung der Anforderungen für das Systemdesign müssen Ingenieure die Ziele der Stakeholder mit in den Fokus nehmen und deren Umsetzung während der Entwicklung im Blick behalten. Es gilt zudem, sowohl die manuelle als auch die automatische Überwachung auf das notwendige Maß zu begrenzen: Nicht alles, was aufgezeichnet werden kann, hilft bei der anschließenden Analyse. An dieser Stelle können die Betriebe beispielsweise dem Ressourceneinsatz von Energie für den Datentransfer und die -speicherung entgegenwirken.