Wie wird die Marke Panasonic auf dem deutschen Automatisierungsmarkt wahrgenommen?
Wohlschläger: Besonders präsent ist Panasonic in Deutschland als Marke für Fernseher im Consumer-Bereich. Dabei belaufen sich diese nur auf rund zwei Prozent des Konzerngeschäfts. Die industrielle Automatisierungstechnik macht hingegen fast ein Drittel unseres weltweiten Umsatzes aus. Obwohl die Marke durch Messen und unser Marketing auch weltweit in der Automatisierung etabliert ist, müssen wir in Deutschland und Europa noch stärker unterstreichen, welche Produktvielfalt wir für den Maschinenbau anbieten – eine solche Bandbreite hat vermutlich kein anderer Hersteller. Allein, wenn man die Sensorik betrachtet, haben wir mehr Produkte im Angebot als die meisten Unternehmen, die sich nur auf diesen Bereich fokussieren: Miniatursensoren, Lichtwellenleiter, Triangulationssensoren, Lasermesssensoren, Sicherheitslichtschranken und vieles mehr. Dabei können wir auch dadurch punkten, dass wir eine Vielzahl der Produkte in kundenspezifischen Ausführungen anbieten können.
Welche Bereiche abseits der Sensorik deckt Panasonic in der Fabrikautomation ab?
Wohlschläger: Das Spektrum der Automatisierungsprodukte reicht von Energiemessgeräten über Steuerungen, HMIs und Antriebe bis hin zu Kommunikation, Fernwirktechnik und modernen Cloudlösungen. Eine Besonderheit bei Panasonic ist die hohe Beständigkeit, was die Programmierung betrifft. So kann der Anwender gemäß IEC61131-3 mit unseren heutigen Tools immer noch SPSen aus den 1990er Jahren programmieren. Bei anderen Anbietern ist die Software oft schon nach einer Versionsänderung nicht mehr mit älteren Geräten kompatibel.
Und das obwohl Panasonic japanische Wurzeln hat und die IEC61131 mehr im europäischen Markt etabliert ist?
Wohlschläger: Ja, Panasonic war einer der ersten drei Hersteller, die schon 1995 auf der Hannover Messe ein funktionsfähiges Programmiersystem nach IEC61131-3 zeigen konnten. Viele andere haben damals nur erste Entwürfe oder Bilder gezeigt. Letztendlich gab es bei Panasonic aber 25 Jahre lang zwei Programmiersysteme: Eines für Japan und eines für Europa. Erst im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung für ein weltweit einheitliches System.