Seit wann gibt es die PLCnext Technology und was kann man sich darunter vorstellen?
Koch: Auf der SPS IPC Drives 2016 haben wir die PLCnext Technololgy das erste Mal dem breiten Publikum vorgestellt. Bei der PLCnext Technology handelt es sich weniger um ein Produkt als um eine Technologie, die diverse neue Aspekte in die Steuerung bringt. Ein Hauptaspekt der PLCnext Technology ist natürlich die Offenheit.
Welche Hardware kommt mit der PLCnext Technology zum Einsatz?
Koch: Das erste Target, das wir vorgestellt haben, basiert auf einem Cyclon V-FPGA, in dem zwei ARM-9-Kerne eingebettet sind, die mit jeweils 800 Megaherz getaktet sind. Demnächst werden weitere Targets folgen, auf denen dann ein Intel i5-Prozessor verbaut ist. Die verbauten Prozessoren spielen allerdings aus meiner Sicht eine untergeordnete Rolle. Die Differenzierung ist das Thema Funktionalität und Adaptierbarkeit.
Was ist das Besondere an der PLCnext Technology und welches Alleinstellungsmerkmal würden Sie bei dem System sehen?
Meyer: In der Vergangenheit war es so, dass die IEC61131-Laufzeitumgebung das führende System darstellte. Hier wurde der Determinismus sichergestellt. Man konnte in dem IEC61131-Kern auch Hochsprachen-Code implementieren. Das machen viele Wettbewerber heute so, und solche Lösungen laufen auch bei uns bereits seit Jahren. Damit bieten wir Anwendern seit Langem die Möglichkeiten, beispielsweise C#-Code zu implementieren, und es gab auch eine C-Schnittstelle. Das Neue an der PLCnext Technology ist, dass wir Anwender jetzt nicht mehr zwingen, die IEC61131-Umgebung zu benutzen. Das ist eine Option geworden. Wir können nun neben dem IEC61131-Kern beliebigen Hochsprachencode laufen lassen. Das könnte man so weit treiben, dass man komplett auf IEC61131-Sprachen verzichtet. Etwas Vergleichbares haben wir bisher am Markt nicht gefunden. Die PLCnext Technology ist in dieser Hinsicht einzigartig.